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Ausstellung der Werke von Patrick Angus im Museum Bensheim

Die AIDS-Hilfe Hessen freut sich, als Kooperationspartnerin auf eine Ausstellung des Museums Bensheim aufmerksam machen zu dürfen:
Patrick Angus – Under the Surface
20. April bis 24. Juni 2018
Das Museum Bensheim zeigt die Werke des schwulen Künstlers erstmals in einer kleineren Stadt – nach erfolgreichen Schauen der Galerie Fuchs und des Kunstmuseums Stuttgart.
Der Künstler:
Patrick Angus wurde 1953 im kalifornischen Nord-Hollywood geboren. Die Konventionsbrüche und experimentellen neuen Lebensstile der 60er und 70er Jahre boten dem jungen Maler nie zuvor dagewesene Identifikationsfiguren. Der radikale Experimentalismus dieser Zeit, der sich vor allem auch in Veränderungen in Kunst und Kultur ausdrückte, inspirierten den kunstbegeisterten Angus zu einem Studium an der University of California, wo er die Kenntnisse von Sujet und Technik seiner Kunst vertiefte. Besonders fasziniert war Patrick Angus von den Arbeiten des amerikanischen Malers David Hockey, der die glamouröse Seite des schwulen Lebens darstellte.
Doch die Realität, die Patrick Angus erfährt, war nicht vergleichbar mit den Vorstellungen, die Hockneys Bilder vermittelten. Angus zog nach New York und fand Inspiration im Zwiespalt homosexuellen Lebens in Stripclubs und Badehäusern der schwulen Szene. In seinem Werk tritt Angus als passiver Beobachter auf, der gleichzeitig stets ein Teil des Geschehens zu sein scheint, Extase und emotionale Leere, sexuelle Befreiung und Machtverhältnisse, Faszination und Illusion sieht und erlebt. Positive Erlebnisse, wie kleine Ausstellungen und die höchst produktive Schaffensphase, die er in diesen Jahren erlebte, wurden überschattet von Angus‘ Infektion mit dem HI-Virus und dem baldigen Ausbruch von AIDS, der Krankheit, die das Leben der Gay-Community erschütterte und neben der Stigmatisierung von Homosexualität zahlreiche Todesopfer forderte. Eines davon wurde Patrick Angus selbst. Der Künstler starb 1992 an den Folgen von AIDS. In seinen letzten Wochen trieben Angus allerdings weniger die Gedanken an den eigenen Tod um; viel mehr fürchtete er, sein Oeuvre würde mit ihm in Vergessenheit geraten. Etwas Bleibendes zu hinterlassen war sein größter Wunsch. Erst heute scheint die Kunstwelt bereit für das Werk von Patrick Angus zu sein und schenkt ihm posthum die verdiente Anerkennung.
Das Werk:
Patrick Angus malte das, was er sah: Intime Porträts von Freunden und Familie, zahlreiche Selbstporträts mit Variationen des stets gleichen durchdringenden Blicks, die Landschaften und Städte, von denen er sich umgeben findet, und eben immer wieder auch Darstellungen aus der Homoerotik-Szene in New York. In seinen Bildern arbeitet sich Angus an inneren und äußeren Konflikten, die er erfährt, ab. Gesellschaftsgeschichtliche Umbrüche, aber auch die Abbildung von Sehnsüchten, Ängsten, den, teilweise abgründlichen, menschlichen und männlichen Grundbedürfnissen, die Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, sind Themen, die Angus durch künstlerische Fertigkeiten und sein einfühlsames Auge in seinen Werken einfängt.
Die Bensheimer Ausstellung:
Das Museum Bensheim zeigt 50 bedeutende Arbeiten von Patrick Angus – erstmals in einer Kleinstadt. Damit sollen den Themen AIDS, Homosexualität, Licht- und Schattenseiten der schwulen Szene auch im kleinstädtischen Raum ein Platz eingeräumt werden.
Öffnungszeiten:
Do, Fr: 15-18 Uhr
Sa, So: 12-18 Uhr
Führungen und Kuratorenführungen buchbar
Veranstaltung mit der AIDS-Hilfe Hessen: „Breakfast at Tiffany’s“
Sonntag, 3. Juni 2018 – 11 Uhr
Im Rahmen des Begleitprogramms laden AIDS-Hilfe Hessen, ihr Präventionsprojekt „HESSEN IST GEIL!“ und das Msueum zu einem Rundgang durch die Ausstellung ein. Dabei wird Mario Ferranti von der AIDS-Hilfe Marburg Einblicke in die Geschichte schwuler Männer geben – im Anschluss gibt es für die Teilnemenden die Möglichkeit zuM Austausch bei einem kleinen Frühstück mit Croissants, Erdbeermarmelade und Cappuccino.
Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl wird um Anmeldung an museum@bensheim.de gebeten.
Tickets kosten EUR 8,-- bzw. ermäßigt EUR 4,-- einschließlich Kosten für das klaine Frühstück.
Informationen zur Anfahrt zum Museum finden Sie auf dessen Webseite.
Bildnachweis: Courtesy Galerie Thomas Fuchs © Douglas Blair Turnbaugh
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