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Fachtag ZIELE DER HIV-PRÄVENTION IN HESSEN (14.11.2022 - Frankfurt)

Herzliche Einladung!
Montag, 14.11.2022
9.30-15.00 Uhr
Evangelische Akademie Frankurt
Römerberg 9, 60311 Frankfurt
Wegbeschreibung
(Die Anmeldefrist für diese Veranstaltung ist abgelaufen.)Montag, 14.11.2022
9.30-15.00 Uhr
Evangelische Akademie Frankurt
Römerberg 9, 60311 Frankfurt
Wegbeschreibung
Seit 2020 haben die Gesundheitswissenschaftler Daniel Deimel und Thorsten Köhler Menschen interviewt, die in Hessen mit HIV leben oder die zu den von HIV besonders bedrohten gesellschaftlichen Gruppen zählen. Auch die Perspektive von Sozialarbeiter*innen und Schwerpunktärzt*innen wurde einbezogen. Das Ziel dieser Arbeit: die Menschen mit ihren persönlichen Erfahrungen zu Wort kommen zu lassen. So sollten Erkenntnisse über den Stand der HIV-Prävention und der Versorgung HIV-positiver Menschen im Bundesland gewonnen werden.
Die Forschung war am Ziel von UNAIDS orientiert, wonach HIV/Aids als globale Gesundheitsherausforderung bis 2030 bewältigt werden soll. Dazu ist das Erreichen von jeweils 95 % der Menschen, die mit HIV leben, entlang der Versorgungskaskade (Diagnose –Versorgung – erfolgreiche Therapie) bei vollständigem Abbau von HIV-bezogener Diskriminierung vonnöten. In Hessen verfügen laut den jüngsten Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) erst 88 % der Menschen mit HIV über eine Diagnose ihrer Infektion.
Der Hessische Landtag hat in 2021 eine Erklärung beschlossen, wonach das Land sich den UNAIDS-Zielen ausdrücklich anschließt und das Engagement im Bereich Prävention aber auch zur Bekämpfung der Diskriminierung erhöht werden soll. Ein Grund mehr, die 19 Empfehlungen der Studie anzusehen und zu besprechen. Sie können eine Grundlage für die künftige HIV-Strategie des Landes werden
Zum Auftakt dieser gemeinsamen Arbeit laden wir Sie heute herzlich ein.
Die Forschung war am Ziel von UNAIDS orientiert, wonach HIV/Aids als globale Gesundheitsherausforderung bis 2030 bewältigt werden soll. Dazu ist das Erreichen von jeweils 95 % der Menschen, die mit HIV leben, entlang der Versorgungskaskade (Diagnose –Versorgung – erfolgreiche Therapie) bei vollständigem Abbau von HIV-bezogener Diskriminierung vonnöten. In Hessen verfügen laut den jüngsten Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) erst 88 % der Menschen mit HIV über eine Diagnose ihrer Infektion.
Der Hessische Landtag hat in 2021 eine Erklärung beschlossen, wonach das Land sich den UNAIDS-Zielen ausdrücklich anschließt und das Engagement im Bereich Prävention aber auch zur Bekämpfung der Diskriminierung erhöht werden soll. Ein Grund mehr, die 19 Empfehlungen der Studie anzusehen und zu besprechen. Sie können eine Grundlage für die künftige HIV-Strategie des Landes werden
Zum Auftakt dieser gemeinsamen Arbeit laden wir Sie heute herzlich ein.
Alle Interessierten, Angehörige der Schlüsselgruppen, HIV-positive Menschen, Mitglieder der Fachöffentlichkeit sind eingeladen. Ein Teilnahmebeitrag wird nicht erhoben.
Weitere Infos zum Programm:
Weitere Infos zum Programm:
Programm: Nach einem Intro u.a. mit Gesundheitsminister Kai Klose und der Direktorin für Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte von UNAIDS, Suki Beavers, gibt es einen Vortrag der Forscher über den Forschungsprozess und die Ergebnisse der Studie. Anschließend werden in vier parallel stattfindenden Workshops exemplarische Bereiche beleuchtet, in denen Handlungsbedarf für verbesserte Zugänge zu Präventions- und Versorgungsangeboten besteht. Schließlich diskutieren wir mit Vertreter*innen von Medizin, Selbsthilfe und öffentlicher Hand u. a. darüber, wie es uns gelingen kann, uns im Bereich der HIV-Prävention und –Versorgung besser miteinander zu vernetzen und unsere Anstrengungen miteinander zu verbinden. Denn ein Grundthema der Empfehlung der Forscher ist die bessere Verschränkung und Vernetzung von denjenigen, die aktiv sind oder werden möchten oder sollen.
Mit Ihrer Anmeldung bitten wir Sie, sich für eine der folgenden Arbeitsgruppen für die Workshop-Phase von 11.15-12.45 Uhr anzumelden:
Mit Ihrer Anmeldung bitten wir Sie, sich für eine der folgenden Arbeitsgruppen für die Workshop-Phase von 11.15-12.45 Uhr anzumelden:
Workshops im Rahmen des Fachtages:
Mit der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) steht seit mehreren Jahren eine zusätzliche Möglichkeit des Schutzes zur Verfügung. Dabei nehmen von HIV besonders bedrohte Personen präventiv HIV-Medikamente ein, die eine Ansteckung verhindern. Aktuell wird die PrEP insbesondere Männern, die Sex mit Männern haben, verschrieben. Aufgrund von Unterschieden in der Wirksamkeit muss bei einer PrEP für Frauen ein anderes Einnahmeschema beachtet werden. Außerdem brauchen Frauen, die die PrEP nutzen, ergänzende Untersuchungen im Vorfeld und Verlauf. Fachärzt*innen, die an einer PrEP für Frauen zu beteiligen wären, haben sich mit dem Thema oft noch nicht beschäftigt. In dem Workshop werden die Spezifika der PrEP für Frauen besprochen und es wird diskutiert, wie interessierten Frauen eine Versorgung gewährleistet werden könnte.
Referentin: Harriet Langanke, Gemeinnützige Stiftung Sexualität und Gesundheit (GSSG)
Moderation: Sibylle Schneider, AIDS-HIlfe Hanau; Nadine Schönfelder, AIDS-Hilfe Gießen
WS 2: MSM ohne Bezug zur Community
Die Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, ist nicht nur die epidemiologisch gesehen am stärksten von HIV betroffene gesellschaftliche Gruppe – hier ist durch zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit in den vergangenen Jahrzehnten eine breite und nachhaltige Aufklärung gelungen. Dabei spielten die Aidshilfen mit ihrer Verwurzelung in der Gruppe eine große Rolle. Ein Teil dieser Männer hat aber selbst nur einen geringen Zugang zu Strukturen der Community. Sie leben ihre Sexualität anders – aufgrund des Wohnorts, des Alters, gesundheitlicher, wirtschaftlicher oder sozialer Benachteiligungen oder manchmal auch wegen Ablehnung von Homosexualität in der Herkunftskultur. Dann fehlen soziale Einbindung und Kontakte, über die sich Gesundheitswissen verbreitet. Im Workshop diskutieren wir darüber, was diese Männer in Hinblick auf die Gesundheitsförderung benötigen und wie Aidshilfen und andere Akteur*innen hier spezifischere Angebote machen können.
Referenten:
Mario Ferranti, AIDS-Hilfe Marburg; Mathias Mankus, AIDS-Hilfe Hanau
Moderation:
Niklas Gudorf, Sozialarbeiter B.A.
WS 3: Haft
Der Strafvollzug gilt als ein Setting, in dem viele Menschen anzutreffen sind, die von HIV besonders bedroht sind. Zum Beispiel aufgrund ihrer Geschichte als intravenös Drogen konsumierende Personen. Der Gruppe gute Beratungsangebote zu machen und Präventionsmittel anzubieten, stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Auch im Übergang von der Situation der Haft in die Freiheit kommt es immer wieder dazu, dass zum Beispiel der Fortgang einer bestehenden Therapie ungeklärt ist. Im Workshop fragen wir aus Sicht der HIV-Prävention nach kritischen Zeitpunkten, die Menschen im Strafvollzug durchlaufen. Welche pragmatischen Interventionen können hier helfen, Menschen, die von HIV bedroht sind, beim Schutz ihrer Gesundheit zu unterstützen?
Referenten:
Prof. Dr. Heino Stöver, University of Applied Sciences Frankfurt; Martí Klatt, AIDS-Hilfe Gießen
Moderation:
Patricia Wagner, AIDS-Hilfe Darmstadt
WS 4: Gesundheitswesen
Wie sich das Gesundheitswesen zum Thema HIV positioniert, ist aus Sicht der Prävention in vielerlei Hinsicht entscheidend. Menschen mit HIV haben dauerhaft mit dem Gesundheitswesen zu tun, stoßen aber ausgerechnet hier gelegentlich auf als diskriminierend erlebte Formen des Umgangs. Bis hin dazu, dass Versorgung erschwert oder verweigert wird. Zudem wird zu oft beobachtet, dass Menschen, die mit einer unerkannten HIV-Infektion bereits gesundheitliche Schäden entwickelt haben, durch das Gesundheitswesen nicht auf die Möglichkeit einer HIV-Infektion hin angesprochen und untersucht werden. Notwendige Tests, Diagnosestellung und Vermittlung in qualitativ gute Versorgung – das sind Situationen, in denen es immer wieder zu Verzögerungen kommt. Daher sind auch die im Gesundheitswesen Tätigen für die Problematik HIV, aber auch für ein adäquates Sprechen über Sexualität und Infektionsrisiken zu sensibilisieren.
Referenten: Carsten Gehrig, Bereichsleitung Psychosoziales/Prävention, Aidshilfe Frankfurt (ahf); Dr. Alexander Bodtländer, Facharzt für Innere Medizin
Moderation: Björn Beck, AIDS-Hilfe Hessen
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