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Ziele der HIV-Prävention in Hessen – Übergabe einer Studie an Gesundheitsminister Klose

In Hessen verfügen laut der jüngsten Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) erst 88 % der Menschen, die mit HIV leben, über eine Diagnose ihrer Infektion. Dies wurde zum Anlass der Erstellung der Studie genommen. Diese wurde im Auftrag des Landesverbands der hessischen Aidshilfen und mit finanzieller Förderung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) angefertigt. Teil der Arbeit sind ausführliche Interviews mit Menschen, die in Hessen mit HIV leben, und Befragungen von Expert*innen. Aus den Erkenntnissen, die sich aus diesen Gesprächen generieren ließen, formulieren die Studienautoren 19 Empfehlungen, deren Umsetzung Teil einer künftigen hessischen HIV-Strategie sein sollen. Es gelte zum Beispiel, die Bevölkerung besser über den heute gegebenen medizinischen Stand des Phänomens HIV zu informieren, den Zugang zu Testungen und Präventionsmitteln in der Fläche zu erleichtern (auch für marginalisierte Gruppen wie Drogen gebrauchende Menschen und Menschen in Haft) und die immer noch gegebene Diskriminierung HIV-Positiver zu mildern.
Die Erkenntnisse wurden bei einem Fachtag in den Räumen der Evangelischen Akademie Frankfurt mit Expert*innen aus diversen Bereichen diskutiert. In diesem Rahmen konnte die nun nach zweieinhalb Jahren Forschungsarbeit abgeschlossene Studie an Minister Klose überreicht werden. Insgesamt waren über 60 Personen erschienen: Menschen, die in Hessen mit HIV leben, Mitarbeitende der Aidshilfen, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, aus Landesministerien und anderen Bereichen mehr. Die AIDS-Hilfe Hessen zeigte sich als Veranstalterin sehr erfreut darüber, dass das Interesse von Angehörigen unterschiedlicher Professionen und Institutionen geweckt werden konnte. Denn es ist eine zentrale Forderung der veröffentlichten Studie, die HIV-Prävention künftig stärker im Rahmen der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure zu entwickeln. Beim Frankfurter Fachtag konnte nun ein Grundstein für dazu nötige Vernetzung gelegt werden. (Ein inhaltlicher Veranstaltungsbericht wird auf dieser Website zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.)
Bei den Diskussionen am Fachtag wurde deutlich, dass viele Teilnehmende bereit sind, sich künftig an der Entwicklung und Umsetzung einer hessischen HIV-Strategie zu beteiligen. Diese sollte aus den fachlichen Impulsen der Akteure unterschiedlicher Bereiche und Ebenen entwickelt und durch einen Aktionsplan des Landes unterstützt werden.
Der Fachtag und die Überreichung der Studie waren also ein gelungener Auftakt für die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren. Dabei hat es die Veranstalter besonders gefreut, dass die Organisation UNAIDS selbst vor Ort präsent war: In ihrer Eröffnungsrede machte Suki Beavers deutlich, dass soziale Ungleichheiten weltweit eine wesentliche Hürde der HIV-Prävention darstellten.
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