Hessische Landesregierung streicht Gelder für „Rainbow Refugee Support“
Kritik an Sparmaßnahme
Die hessische Landesregierung plant, die Fördergelder des Projekts der AIDS-Hilfe Hessen restlos zu streichen. Ohne eine Folgefinanzierung würde das Hilfsnetzwerk für queere Geflüchtete in Hessen nächstes Jahr abrupt vor dem Aus stehen.
Frankfurt am Main, den 31.10.2024 – 400 Nutzer*innen des Rainbow Refugee Supports (RRS) müssen ab nächstem Jahr voraussichtlich auf die Unterstützung des Projekts verzichten. Die Berater*innen des RRS helfen bei Behördengängen, vermitteln rechtlichen Beistand und stellen Kontakt zur LSBT*IQ-Community her. Asylverfahren in Hessen dauern durchschnittlich über zwei Jahre – in dieser Zeit sind queere Geflüchtete stark auf den RRS angewiesen, etwa bei ihrer Kommunikation mit Behörden und der Darlegung ihres Fluchtgrunds. Durch eine Streichung der Fördersumme von mehr als 200.000 € jährlich wäre es den sechs Standorten des Projekts nicht mehr möglich, solche Unterstützung zu leisten.
Mario Ferranti, Vorstandsmitglied der AIDS-Hilfe Hessen, sieht den drohenden Wegfall kritisch: „Der Anteil der anerkannten Geflüchteten unter LSBT*IQ ist hoch, schon daher sind bereits frühe Maßnahmen zur Beförderung ihrer Integration sinnvoll. Angesichts der Belastungen von Menschen, die aufgrund ihrer Transidentität oder Homosexualität verfolgt wurden, halten wir spezifische Angebote zu deren Unterstützung zudem auch für geboten.“
Mit der Absicht der Landesregierung keine Verlängerung der Förderung bereitzustellen, würde eine Kooperation verloren gehen, die seit 2017 besteht. Abseits seiner Beratungstätigkeiten fungiert der RRS auch als Kompetenz- und Schulungszentrum zum Thema queere Geflüchtete für Partner wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
„Wir hoffen darauf, dass die Landesregierung ihre Planung überdenkt und die Fortsetzung des erfolgreichen Projekts ermöglicht“, so Florian Beger, Geschäftsführer des Verbands.
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Florian Beger
Landesgeschäftsführer
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