Antidiskriminierungsarbeit

Auch wenn das Leben mit HIV heute aus medizinischer Sicht in der überwiegenden Zahl der Fälle keine beeinträchtigende Hürde mehr darstellen muss, leiden HIV-positive Menschen weiterhin unter gesellschaftlicher Stigmatisierung. Um dem entgegenzuwirken, hat die Aids-Hilfe Hessen 2024 als Teil des Referats „Leben mit HIV in Hessen“ den Arbeitsbereich „Antidiskriminierungsarbeit“ ins Leben gerufen. Dieser beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen und politischen Aspekten der Diskriminierung von HIV-positiven Menschen in Hessen.
Das Hauptziel des Arbeitsbereiches ist die Entwicklung und Etablierung eines langfristigen Antidiskriminierungskonzeptes. Dazu gehört die Sichtbarmachung und Dokumentation von Lebenserfahrungen von Menschen in Hessen, die aufgrund ihrer HIV-Diagnose Diskriminierungen erfahren. 

Der Ansatz dieser Arbeit beruht auf dem Verständnis, dass zwischenmenschliche Diskriminierungserfahrungen oft strukturelle Ursachen haben. Daher pflegt das Referat, zusätzlich zum engen Austausch mit HIV-positiven Menschen, den Austausch mit politischen Institutionen und Fachleuten aus der Medizin oder Wissenschaft. Das Ziel ist es, auf die Lebenshürden von HIV-positiven Menschen in Hessen aufmerksam zu machen und diese in kooperativer Zusammenarbeit abzubauen.

Ein wesentlicher Bestandteil des Antidiskriminierungskonzeptes bildet die Anerkennung der Intersektionalität. Das bedeutet, dass die Diskriminierung von HIV-positiven Menschen durch verschiedene biographische Komponenten wie Alter, sozial zugeschriebenes Geschlecht, finanzielle Benachteiligung, Herkunft oder Hautfarbe verstärkt werden kann.

Wenn Sie selbst HIV-bezogene Diskriminierung erlitten haben oder erleiden, können Sie sich an Nina Baghery wenden (Kontaktdaten siehe unten). Die Einrichtung einer anonymen Meldemöglichkeit auf dieser Website ist geplant. Eine anonyme Möglichkeit der Mitteilung besteht zudem bereits auf dem Portal "HIV-Diskriminierung" der Deutschen Aidshilfe.

Über Anfragen aus der Fachöffentlichkeit oder von Institutionen, die HIV-bezogene Diskriminierung abbauen wollen und dabei Unterstützung benötigen, freuen wir uns ebenfalls.